Claudia Pless  Freie Redakteurin
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Pressebericht im Auftrag des US-amerikanischen Medizintech-Unternehmens C.R. Bard über den Einsatz von Mini-Implantaten (Seeds) zur lokalen Behandlung von Prostatakarzinomen im Frühstadium



Neue Hoffnung bei Prostatakrebs –  Moderne Strahlentherapie verringert Leiden

Schonend, schnell und schmerzlos

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 40.000 Männer an Prostatakrebs. Damit ist der Krebs der Vorsteherdrüse die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Und immer häufiger sind auch jüngere Männer betroffen. Ihnen rieten Ärzte bisher meist zu einer Totaloperation, da Prostatakrebs vor allem im Anfangsstadium sehr gut heilbar ist – wenn er rechtzeitig behandelt wird. Doch die radikale Entfernung der Prostata hat erhebliche Folgen: Danach leiden über 10 Prozent der Patienten unter Inkontinenz (unwillkürlicher Harnverlust) und etwa 70 Prozent unter Impotenz (Verlust der Erektionsfähigkeit).

Nun gibt es bessere Aussichten für Patienten jeden Alters. Aktuelle Studien aus den USA belegen, dass eine neue Therapieform auch langfristig dieselben (fast 90-prozentigen) Heilungschancen bietet wie herkömmliche Methoden und dass dieses schonende Verfahren zugleich deutlich geringere Nebenwirkungen hat. So wird das Impotenz-Risiko mehr als halbiert und die Gefahr einer Harninkontinenz auf weniger als ein Prozent reduziert.

Die Methode: Statt die Prostata radikal zu entfernen oder das erkrankte Organ von außen mit starken Strahlen zu attackieren, muss sich der Patient nur einem einzigen minimalen Eingriff unterziehen. Dabei werden ihm winzige schwachradioaktive Stäbchen direkt in der Prostata eingepflanzt. Dort wirken sie unmittelbar am Krankheitsherd und zerstören dauerhaft den Tumor. Bei diesem „Nahkampf“ werden also die bösartigen Zellen aus kurzer Entfernung mit niedriger Dosis bestrahlt (Fachbegriff: LDR-Brachytherapie), während das gesunde Gewebe und die angrenzenden Organe (wie Harnblase und Enddarm) weitgehend geschützt bleiben.

Der Urologe Dr. Stefan Machtens, Leitender Oberarzt an der Medizinischen Hochschule Hannover, nennt die Haupt-Vorteile dieser Therapie, die bei langsam wachsenden Tumoren im Frühstadium angewandt wird: „Der Patient ist nach kurzer Schonzeit wieder völlig mobil und behält eine hohe Lebensqualität.“

Vor der Implantation der reiskornkleinen Stäbchen - im Fachjargon „Seeds“ genannt - berät Stefan Machtens jeden Patienten ausführlich über den konkreten Ablauf des Eingriffs, der in Voll- oder Rückenmarksnarkose sowie unter ständiger Ultraschallkontrolle erfolgt.

Während der rund 70-minütigen Routine-Operation sind neben dem Urologen noch ein Strahlentherapeut, ein Medizinphysiker und ein Narkosearzt anwesend. Der Strahlentherapeut überwacht den Ultraschallmonitor und den daneben stehenden Laptop. Machtens: „Dank spezieller Software kann die Prostata mehrdimensional im Ultraschall dargestellt werden.“

Im Laptop ist der komplette Bestrahlungsplan zu sehen. Nach diesem Plan, der die Strahlen-Dosierung individuell berechnet und die optimale Lage der Seeds vorgibt, werden die Mini-Implantate mit Hilfe von langen Hohlnadeln durch den Beckenboden in die Prostata eingestochen. Hierbei geht der Chirurg äußerst behutsam vor, damit das empfindliche Nervensystem rund um die Prostata nicht beschädigt und der Harnleiter nicht verletzt wird. Per Ultraschallsonde können die Seeds dann nach vorgegebener Position platziert werden.

60 bis 80 Seeds werden bei einem Eingriff eingepflanzt, je nach Größe der Prostata. Die jeweiligen Positionen der einzelnen Seeds lassen sich abschließend im Röntgen-Bild genau kontrollieren. Wenn sie alle richtig sitzen, beendet der Anästhesist die Narkose, und der Medizinphysiker misst noch einmal abschließend die Strahlung.

Seit Oktober 2000 wendet die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) das Therapieverfahren erfolgreich an. „Das Besondere daran ist“, so Stefan Machtens, „dass die Ärzte dabei in der Lage sind, in ein und derselben Operation sowohl die benötigte Strahlendosis zu planen als auch die Seeds einzupflanzen.“ Jede Vorplanung, zum Beispiel durch eine Computer-Tomographie, sei daher nicht mehr nötig. „Das spart wertvolle Zeit“, sagt der Medizin-Experte.

Bei dieser zukunftsweisenden Strahlentherapie setzt Fachmann Machtens auf die „ProSeed“-Methode der Firma BARD. Nach den überzeugenden Ergebnissen aus den USA bringt das international tätige Medizintech-Unternehmen nun europaweit und damit zunehmend auch in deutschen Kliniken ihre „Free Seed-Technik“ zum Einsatz. Außer an der MH Hannover wird diese besonders schonende Strahlenbehandlung inzwischen auch an neun anderen deutschen Kliniken erfolgreich praktiziert.

Patienten, die sich für eine Seed-Implantation entscheiden, haben heute die Wahl zwischen einer ambulanten und einer stationären Therapie. Doch während die privaten Krankenkassen beide Varianten finanzieren, übernehmen die gesetzlichen Kassen nur die Kosten bei einer stationären Behandlung. Statt einem Tag wie bei der ambulanten Therapie verbringt der Patient dann zwei Nächte, also drei Tage, im Krankenhaus.
Weil die Chancen, ein Krebsleiden zu heilen, mit einer frühen Behandlung steigen, rät der Urologe jedem Mann über 45 einmal jährlich zur Vorsorge-Untersuchung zu gehen. „So lässt sich eine eventuelle Vergrößerung der Prostata rechtzeitig feststellen“. Der Experte empfiehlt: „Gleichzeitig sollte auch der PSA-Wert getestet werden – ein spezieller Krebsmarker. Denn kleine Tumore werden bei der Tastuntersuchung oft nicht erkannt. Und Vorsorgen ist in jedem Fall besser als Nachbehandeln . . .“

Claudia Pless

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